Ich kann mich noch gut erinnern, als ich letzten Sommer mit meinem besten Freund Aaron (Schwein) für drei Wochen nach Spanien geflogen bin. Voller Erwartungen und Neugier brachen wir am 13. August 2010 auf in das Land der Churros, des Tinto de Verano und der Tapas. Was die Kultur und Sprache angeht, hatten wir bereits gute Vorkenntnisse und waren somit bestens vorbereitet. Das dachten wir zumindest. Doch als wir dann in Jerez de la frontera (Andalusien) ankamen und am Flughafen nach dem Weg fragen mussten, waren wir anfangs mit dem eigenartigen Dialekt, der daraus besteht, Buchstaben am Ende eines Wortes einfach wegzulassen, dezent überfordert. (Vamos= vamo, adios=adio, hasta luego= sta luego, de nada= e aa) Doch schon bald gewöhnten wir uns daran und reisten von einer Stadt zur nächsten. Unsere erste Stadt war Sevilla- heiße 38°C, weit und breit kein Meer und viele Touristen, die sich trotz alledem nicht vom Erkunden der Hauptstadt Andalusiens abhalten ließen. Doch Sevilla ist mehr, eine moderne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und Überraschungen in jeder Hinsicht. Schon am ersten Abend durften wir in die spanische Kultur eintauchen: Wir aßen selbstgemachte Paella mit Meeresfrüchten, tranken Sangria und genossen auf der Dachterrasse unseres Hostles den Sonnenuntergang. In diesem Moment wurde mir bereits klar: Espana, te quiero!
Wenn wir uns nicht gerade in einem Gay-Club aufhielten, machten wir die eine oder andere Führung durch die Stadt. Am meisten beeindruckten uns die Catédral (das höchste Gebäude Sevillas), la Giralda, die riesige Stierkampfarena, die vielen kleinen Gassen und die Straßenbahnen mit der Aufschrift "Linz 09". Nach zwei bereits unvergesslichen Tagen ging es dann nach Cádiz: "Jaaaa,endlich Meer!!" war mein erster Gedanke, als wir in den Reisebus stiegen, der uns dann direkt in die moderne Hauptstadt der gleichnamigen Provinz brachte. Wir waren in einem ziemlich alternativen Hostel namens "Casa Caracol" untergebracht und lernten viele verschiedene Menschen aus aller Welt kennen. Wir kochten gemeinsam, gingen in der Altstadt fort und tanzten in verschiedenen Salsa-Bars und Clubs bis in die Morgenstunden! Wir verbrachten jedoch nicht alle 7 Tage in Cádiz sondern fuhren auch mal einen Tag in die nächste Stadt- Conil de la Frontera, eine kleine Stadt, geprägt von vielen weißen Häusern und einem ebenso weißen Sandstrand.
Am Ende unseres Aufenthaltes in Cádiz, waren wir dann noch bei einem Live-Konzert von "Macaco" direkt am Strand- es war einfach unglaublich!(Und zum Schluss, als alle heimgingen, spielten sie sogar einen Song von Seeed ab :D )
Die 3. Stadt, in der wir dann die letzten 12 Tage unserer Reise verbrachten, war Tarifa, die südlichste Stadt auf dem europäischen Festland. Viele Surfer reisen jährlich aus der Ferne an, um den starken Wind am Meer bei ihren sportlichen Aktivitäten voll und ganz auszukosten. Denn in dieser Stadt kann man nicht selten mit einer Windstärke von ca. 9 rechnen! Zum Baden und Relaxen am Meer ist das zwar nicht immer so passend, aber darüber sieht man gerne hinweg, wenn man am Strand liegt und mit guter Musik im Ohr die Berge von Marokko bewundert.
Wir verbrachten die Tage hauptsächlich am Strand, erkundeten die atemberaubenden Buchten und reisten mit einem Freund aus der Schweiz in nahegelegene Naturparks.
Einer der unvergesslichsten Tage war aber mit Sicherheit unser Tagesausflug nach Marokko. Um 40€ fuhren wir mit der Fähre nach Nordafrika und lernten eine neue Kultur kennen, die sich durch und durch von der europäischen unterscheidet, obwohl diese zwei Länder doch nur 31 km voneinander entfernt sind. Es war eine neue Welt mit einer anderen Sprache und anderen gesellschaftlichen Normen und Werten.
Ein Erlebnis, das mich wirklich geprägt hat. Ich realisierte wieder, wie gut es uns Europäern und vor allem uns Österreichern eigentlich geht. Sowas vergisst man leider viel zu schnell, wenn man nicht mit der Realität konfrontiert wird.
Schon langsam neigte sich die Reise einem Ende zu und wir waren noch nicht bereit, dieses wundervolle Land zu verlassen. Einer Sache war ich mir auf jeden Fall bewusst: Es würde nicht lange dauern, bis ich wiederkomme. Spätestens nach der Matura in einem Jahr- da war ich mir sicher.
Die Mentalität der Menschen, die vielen sonnigen Tage, das leckere Essen, das aktive Nachtleben, die Natur- einfach der WAHNSINN!!
Tja und jetzt ist es so weit. Wenn alles gut läuft und ich mich (hoffentlich bald) für eine Familie entschieden habe geht es anfang September für ein Jahr nach Spanien-mit einem 20 kg Koffer, meiner Westerngitarre und meiner Lili Laggi! :-) iEstá de puta madre!
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